Eröffnungsfeier im Fischerhaus Blankenese – Hamburgs ältestem Wohnhaus
Hamburgs ältestes Wohngebäude erstrahlt wieder in neuem Glanz und feierte heute seine offizielle Eröffnung. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Altonas Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg, Sprinkenhof Geschäftsführer Jan Zunke sowie Pastor der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Frank Engelbrecht feierten heute gemeinsam die Wiedereröffnung dieser historischen Perle mitten im Blankeneser Treppenviertel. Nach einer umfangreichen bauhistorischen Prüfung wurde das Fischerhaus von 2020 bis 2022 umfassend denkmalgerecht saniert. Danach folgte der Nutzungsspezifische Innenausbau und nun kann das Fischerhaus seine bisherige Nutzung als Seniorentreff der Kirchengemeinde wiederaufnehmen.
Das Blankeneser Fischerhaus gehört zu der Gruppe der niederdeutschen Fachhallenhäuser und die beiden angebauten Flügel sind zweigeschossige Rähmbauten. Die Angaben über das Erbauungsjahr des Gebäudes schwanken zwischen ca. 1700 und ca. 1800. Nach intensiven Untersuchungen ist davon auszugehen, dass das Holzgerüst von Teilen des Gebäudes kurz nach 1570 zu datieren ist. Damit ist dieses Gebäude eines der ältesten erhaltenen Wohngebäude im Hamburger Stadtgebiet.
Die umfangreiche Sanierung von 2020 bis 2022 erfolgte in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Historische Bauteile sollten nicht einfach ausgetauscht, sondern möglichst im Original erhalten und wiederhergestellt werden. Dafür waren diverse bauhistorische und dendrochronologische Untersuchungen notwendig. Ein Highlight der Sanierung bildet die komplette Neudeckung des Reetdachs – dieses Traditionshandwerk ist äußerst selten geworden und bildete mitten im Treppenviertel eine logistische Herausforderung.
Das Fischerhaus mit einer BGF-Fläche von rund 417 m² wurde vor der Sanierung zu einem Teil als Wohnung, zum anderen Teil von der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Blankenese genutzt. Die Kirchengemeinde wird nun auch wieder eine Altentagesstätte betreiben und interessierten Besuchern eine Besichtigung des Fischerhauses ermöglichen. Das Gesamt-Investitionsvolumen von rund 3,5 Millionen Euro wurde zunächst aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP) und später aus Ermächtigungen des Haushaltsplans 2021/2022 bereitgestellt.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Im bauhistorischen Erbe unserer Stadt nimmt das Fischerhaus einen ganz besonderen Platz ein. Dieses Gebäude zu erhalten war und ist für den Senat Auftrag und Verpflichtung. Unter bauwirtschaftlich nicht einfachen Rahmenbedingungen ist es nun gelungen, das Fischerhaus fit zu machen für die Zukunft. Mein Dank geht an die Projektbeteiligten vor Ort, die dafür gesorgt haben, dass eines der ältesten Wohngebäude Hamburgs auch künftigen Generationen erhalten bleibt.“
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das denkmalgeschützte Fischerhaus in Blankenese ist eine Rarität in Hamburgs bauhistorischem Bestand. Es ist ein großes Glück, dass Hamburgs ältestes Wohnhaus nach der grundlegenden Sanierung nun wieder von der Gemeinde genutzt werden kann. Gebäude wie das Fischerhaus prägen über Jahrhunderte die lokale Identität. Dank des kleinen Museumsbereiches können wir heute noch nachempfinden, wie die Lebensgewohnheiten im alten Blankenese ausgesehen haben. Ich danke allen, die zu der erfolgreichen Sanierung dieses besonderen Denkmals beigetragen haben.“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Nach dem Richtfest vor inzwischen fast zwei Jahren gelingt es uns heute endlich, die Eröffnung des Fischerhauses zu feiern. Es ist wichtig, dass dieser geschichtsträchtige Ort nun wieder mit Leben gefüllt wird. Ich freue mich deswegen sehr, dass hier nun ein Seniorentreff Angebote anbietet – und dass der Verein Historisches Blankenese uns mit einem Museumszimmer zurück in die Vergangenheit führt. Mein Dank gilt allen Menschen, die sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mit viel Energie, Arbeitsstunden und Leidenschaft für dieses wunderbare Gebäude eingesetzt haben und das Sanierungs-Projekt zum Abschluss gebracht haben.“
Jan Zunke, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH: „Das Fischerhaus Blankenese ist ein wertvoller Teil der Hamburger Geschichte, daher freuen wir uns, dass wir dieses Kleinod nach historischen und denkmalgerechten Maßgaben wiederherstellen und fit für die nächsten Jahrzehnte machen konnten. Die Sanierung mitten im Blankeneser Treppenviertel war eine besondere Herausforderung, zum einen, da einige traditionshandwerklichen, leider aussterbenden, Gewerke schwer zu finden waren und zum anderen, da die Baustelle praktisch nur zu Fuß und mit Schubkarren erreicht werden konnte. Rangierfläche für Baustellenfahrzeuge gab es nicht, daher mussten kreative Lösungen gefunden werden und wir sind froh und dankbar, dass alle Projektbeteiligten hier an einem Strang gezogen haben um dieses Projekt erfolgreich zu realisieren. Wir wünschen den Nutzer:innen viel Freude mit ihrem frisch sanierten Fischerhaus!“
Frank Engelbrecht, Pastor der Ev.-Luth. Kirchengemeinde: „Heute feiern wir nach sieben Jahren sorgfältiger Sanierung die Wiedereröffnung des Fischerhauses. Damit erstrahlt dieses historische Juwel und älteste Wohnhaus Hamburgs im malerischen Treppenviertel wieder als Teil des öffentlichen Lebens. Darüber sind wir froh und dankbar. Jetzt gilt es, das Fischerhaus neu mit Leben zu füllen. Zusammen mit Engagierten aus Gemeinde und Nachbarschaft wollen wir das Fischerhaus wieder zu einem Ort machen, an dem Alt und Jung zusammenkommen, Menschen voneinander lernen, gemeinsam kreativ werden und dabei Geschichte und Gegenwart füreinander durchsichtig und fruchtbar machen. So wie die „Guten Alten Sorten“ in der Landwirtschaft neue Wege zu Resilienz und Nachhaltigkeit weisen, eröffnet das Fischerhaus mit einer Geschichte zum Eintreten, Anschauen, Anfassen, Ausprobieren und Begreifen neue Blicke auf unsere Gegenwart. Das soll und zur Entwicklung nachhaltiger Perspektiven für unser Zusammenleben in der Zukunft inspirieren.“
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