Sanierung Museum Elbinsel Wilhelmsburg schreitet voran
Die Instandhaltungsmaßnahmen in dem ehemaligen Wilhelmsburger Amtshaus aus dem Jahr 1724 sind nun deutlich spürbar: Heute haben Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (Hamburg Mitte), Sprinkenhof-Geschäftsführer Jan Zunke sowie der 1. Vorsitzende des Vereins Museum Elbinsel Wilhelmsburg e. V., Gerd Nitzsche über den Stand der Sanierungsarbeiten des denkmalgeschützten Museum Elbinsel Wilhelmsburg informiert.
Ziel ist es, dem Museum Elbinsel Wilhelmsburg (MEW) eine langfristige Perspektive für die museale und ehrenamtliche Arbeit herzustellen. Das historische Gebäude soll zukünftig für die kommenden Generationen erhalten werden und in neuem Glanz die Geschichte von Wilhelmsburg erzählen. Durch die sich bedingenden Anforderungen an den Denkmalschutz, den Brandschutz sowie die energetische Gebäudeoptimierung sind individuelle konstruktive Lösungen notwendig, die ein hohes Maß an Fachwissen in speziellen Bereichen erfordert. Nach Erteilung der Baugenehmigung im April, konnte mit der Fassadensanierung und den Abbrucharbeiten im Inneren begonnen werden und es geht im kommenden Jahr zügig mit der Bauausführung weiter. Ende 2025 sollen die Maßnahmen beendet sein.
Bis zur Neueröffnung bleibt das Haus geschlossen. Eigentümer und Bauherr ist der zur Finanzbehörde gehörende Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG). Die Umsetzung und Projektsteuerung übernimmt die Sprinkenhof GmbH als zentrale gewerbliche Immobiliengesellschaft der Freien und Hansestadt Hamburg.
Da die ursprüngliche Planung aus dem Jahre 2020 aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten aus dem Bundesprogramm leider nicht realisiert werden konnte, musste vor zwei Jahren nochmal komplett neu überplant werden. Hierbei wurden grundlegende Anpassungen der Gebäudeauslegung hinsichtlich neuer Überlegungen zum Umgang mit Denkmalschutz, Barrierefreiheit, energetischer Gebäudeoptimierung und brandschutztechnischer Belange erarbeitet, welche einem Budgetrahmen von 5,9 Mio gerecht werden können.
Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator: „Alle Beteiligten arbeiten intensiv daran, dieses anspruchsvolle Sanierungsprojekt erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Nach langem Anlauf und einigen Widrigkeiten kommen die Maßnahmen nun sehr gut voran. Mit der umfangreichen Modernisierung erhält der historische Bau und das Museum Elbinsel Wilhelmsburg mit seinen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine langfristige Perspektive - ein würdiger Ort, um z.B. auch an die verheerende Sturmflut von 1962 zu erinnern.“
Ralf Neubauer, Bezirksamt Hamburg-Mitte: „Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg soll nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wieder zu dem wichtigen Ort für den Stadtteil werden, der es bislang schon war. Die Kernthemen des Museums, „Heimat“ und „Flut“, sollen dort auf moderne Weise gezeigt und auch ein Stück weit erlebbar werden. Derzeit arbeiten die Büros BOK+Gärtner und steg Hamburg mbH im Auftrag des Bezirks an einem entsprechenden Museumskonzept.“
Jan Zunke, Geschäftsführung Sprinkenhof GmbH: „Die hohen denkmalschutzrechtlichen Anforderungen an die Sanierung gepaart mit der besonderen Bestandssituation fordern in vielerlei Hinsicht die Expertise der Beteiligten. Wir freuen uns, dass nun die Bautätigkeiten in Richtung eines nachhaltigen Werterhalts für das Museum Elbinsel Wilhelmsburg deutlich sichtbar sind, wir diese im kommenden Jahr weiter zügig vorantreiben und voraussichtlich Ende 2025 zum Ziel führen können. Wir wünschen den Projektbeteiligten einen weiterhin erfolgreichen Verlauf!“
Gerd Nitzsche, 1. Vorsitzender des Vereins Museum Elbinsel Wilhelmsburg (MEW): „Wir freuen uns, dass nach mehr als vier Jahren Wartezeit dieses Jahr die Bauarbeiten zur Sanierung des Museums begonnen werden konnten. Der besondere Dank gebührt dem Finanzsenator Andreas Dressel und dem Bürgerschaftsabgeordneten für Wilhelmsburg, Michael Weinreich. Beide haben sich immer für die Sanierung eingesetzt. Weiterhin sind wir sehr froh, dass das Bezirksamt Mitte die Betreiberrolle übernommen hat. Danke, Herr Neubauer. Geplant ist eine permanente Ausstellung zur Flutkatastrophe von 1962 als neues Highlight in das Museum aufzunehmen. Wir versprechen uns davon eine neue Bedeutung für das MEW für ganz Hamburg. Was wir uns noch wünschen, ist, dass das Nebengebäude noch in die Baumaßnahmen einbezogen wird. Für das Archiv, die Bibliothek und Teile des Depots wird es dringend benötigt. Wir freuen uns auf eine feierliche Eröffnung nach der Sanierung.“
Das ehemalige Wilhelmsburger Amtshaus, heute Sitz des Museum Elbinsel Wilhelmsburg, wurde 1724 auf den Grundmauern eines im Jahr 1620 errichteten Schlosses der Groten, dem ehemaligen Adeligen-Sitzes Stillhorn, erbaut. Das Amtshaus steht seit 1949 unter Denkmalschutz und bildet mit der benachbarten Kreuzkirche, dem Dorfkrug sowie weiteren alten Häusern das Milieuschutzgebiet Kirchdorf.
Das Museum Elbinsel Wilhelmsburg (MEW) wurde im Jahr 1907 gegründet und ist seit mehr als 50 Jahren im Amtshaus untergebracht. Das Museum wird ehrenamtlich vom Museum Elbinsel Wilhelmsburg e. V. betrieben. Pro Jahr haben in der Vergangenheit mehr als 10.000 Besucher das Haus besucht. Darüber hinaus hat die kulturhistorische Einrichtung auch für den Nachwuchs der Region eine hohe Bedeutung. Jedes Jahr nutzen etwa 100 Vorschul- und Grundschulklassen das Museum im Rahmen der Heimatkunde für verschiedene Führungen und regionale Aktivitäten. Das MEW ist auch ein fester Bestandteil der Kulturszene und veranstaltet regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie z. B. Lesungen, Liederabende und kleine Theaterstücke.