Kampnagel Paternoster: Kabinen bei spektakulärer Aktion wieder eingesetzt
Die revitalisierten Kampnagel-Paternosterkabinen aus dem Jahr 1953 sind auf spektakuläre Weise wieder in das Kampnagel-Verwaltungsgebäude eingefügt worden. Das Ganze passierte über Dach mithilfe eines Krans - ein Unterfangen, das Präzision und Millimeterarbeit erforderte. Nach nur knapp dreißig Jahren Nutzungsdauer war die Anlage Anfang der 1980iger Jahren stillgelegt und die Portalbereiche mit Platten verschlossen worden. Der spektakuläre Ein-und Ausbau der Kabinen war dabei sicherlich ein Highlight im Projektverlauf. Nun steht der offiziellen Inbetriebnahme am 31. Juli nichts mehr im Wege. Die Kampnagel-Mitarbeitenden freuen sich schon jetzt auf die Fahrten mit dem wiederbelebten Aufzug im Retro-Look, der durch die Art seiner Gestaltung auch ein wenig Club- oder auch Lounge Atmosphäre für das Verwaltungsgebäude mit sich führt.
Besonders ist, dass jeder Fahrkorb und jedes Zugangsportal ein individuelles Dekor aufweisen, weil der Paternoster seinerzeit als „Vorführanlage“ der damals auf Kampnagel ansässigen Firma Kehrhahn erbaut wurde. Das Modell nennt sich „Kalender-Paternoster“, da er insgesamt aus 12 unterschiedlich gestalteten Kabinen besteht – so vielseitig wie Kampnagel selbst.
Millimeterarbeit mit dem Kran: Aus- und Einbau der Kabinen über Dach
Bereits Mitte Januar startete der Ausbau der Kabinen über Dach: Da das Stahlgehäuse der Anlage, aufgrund seiner besonderen Bauweise, dem Einsetzen der Fahrkörbe während der Bauphase, so fest im Fahrstuhlschacht verankert ist, können die Kabinen nur mithilfe eines Krans von oben heraus- und wieder dort eingehoben werden. Hierfür musste das Dach zunächst geöffnet und ein Stück davon entfernt werden. Auch die neue, 300 kg schwere Antriebswelle kam über Dach. Diese wurde zusammen mit den Kabinen Anfang Juli eingebaut.
Vor Restaurierung wurden die Kabinen in einer Halle auf Kampnagel zwischengelagert, während nach und nach einzelne Fahrkörbe in die Spezialfirma Imbora wanderten. Unter Aufsicht des Denkmalamtes sind diese durch eine Handvoll Firmen restauriert worden, die entsprechend ihrer Expertise hinsichtlich der Materialität ausgewählt worden waren.