Erstmals BIM im Bestand: Umbau- und Erweiterung von „Kampnagel“
Um den Charakter der denkmalgeschützten und international bedeutenden Veranstaltungsstätte „Kampnagel“ zu erhalten und diesen an die heutigen Standards anzupassen, setzt Sprinkenhof auf die Synergieeffekte der BIM-Methode und zwar erstmalig für eine Umbau- und Erweiterungsmaßnahme im Bestand. Hierfür wurde bereits vor Begnn der Hauptmaßnahme der komplette Gebäudebestand durch Laserscans erfasst und in ein digitales Modell überführt. Die Komplexität der Raum- und Funktionsanforderungen kann mithilfe der BIM-Methode u.a. besser erfasst und die projektbezogenen Organisation, Kommunikation und Schnittstellenkoordination optimiert werden.
Die internationale Spiel- und Veranstaltungsstätte „Kampnagel“ soll durch die umfassende Sanierung und Modernisierung seine Rolle als wichtiges, modernes und zukunftsweisendes Veranstaltungs- und Produktionshaus auch perspektivisch erfüllen können. Um den sich entwickelnden Anforderungen des Spielbetriebs weiterhin gerecht zu werden, sollen mit dem Bewusstsein für die bauliche, künstlerische und industrielle Geschichte notwendige und zeitgemäße Veränderungen und Erweiterungen auf dem gesamten Gelände geschaffen, erforderliche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und eine Neuaufstellung der Flächen verfolgt bzw. umgesetzt werden. Die neue Spielstätte soll eine hohe räumliche Flexibilität und vielfältige Bespielbarkeit des Ortes ermöglichen. Weitere Ziele sind u. A. Offenheit und Zugänglichkeit für Nachbarschaft und Stadt, sowie Funktionalität und Aufenthaltsqualität. Diese haben klar Vorrang vor Repräsentation. Dennoch sollte das Gebäude/Gelände für Künstler, Besucher und Anwohner attraktiv sein und sein eigenes erkennbares architektonisches Profil behalten.
Einsatz von BIM: Digitales Modell erfasst kompletten Gebäudebestand
Für den Einsatz von Building Information Modeling (BIM) wurden bereits vor Beginn der Hauptmaßnahme der komplette Gebäudebestand mit Hilfe von Laserscans erfasst und modelliert. Das Bestandsmodell bildet die Grundlage der weiteren Planung.
Die denkmalgeschützten Fabrikhallen verfügen über eine Brutto-Grundfläche von ca. 12.840 m², die Netto-Raumfläche beträgt ca. 10.564m². Das Verwaltungsgebäude, verfügt über eine BGF von ca. 3.720 m², die NRF beträgt ca. 2.836 m². Die außerhalb der Veranstaltungshallen neu zu planenden und zu errichtenden Flächen (z. B. Probebühnenflächen, Erweiterung Verwaltung, Appartementhaus) umfassen eine Nutzfläche von ca. 5.800 m², die Brutto-Grundfläche beträgt ca. 7.500 m²)
Weitere Anwendungsfälle wie die Koordination der Fachgewerke zur disziplinübergreifenden Qualitätssicherung, Modellbasierte Mengen- und Massenermittlung als Grundlage für Kostenermittlungen sowie die Ableitung von 2D-Plänen aus den Modellen sind geplant. Darüber hinaus soll die Methode zur Bauwerksdokumentation mit As-built-Modellierung genutzt werden.
Über „Kampnagel“
„Kampnagel“ ist eine ehemalige Maschinenfabrik, die zur Herstellung von Krananlagen im Jahr 1875 gegründet wurde und direkt am Osterbekkanal in Hamburg liegt. Die umfangreiche Fabrikanlage wurde ab 1898 von Stammann & Zinnow gebaut und 1937 von Gustav Schrader erweitert. Seit 1982 werden Grundstück und die noch bestehenden denkmalgeschützten Fabrikgebäude als Veranstaltungsort für zeitgenössische darstellende Kunst genutzt. Der denkmalgeschützte Vollportalkran und ein Halbportaldrehkran auf dem Gelände erinnern auch heute noch an die Kranfabrik.
Mehr Details finden Sie in der Projektvorstellung von BIM Hamburg