Sanierungsfahrplan für Schumacher-Bau am Gänsemarkt steht – Umfangreiche Modernisierungen der Finanzbehörde starten im April 2025
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hat heute den Fahrplan für die umfangreiche Sanierung des ikonischen Dienstgebäudes der Finanzbehörde am Gänsemarkt 36 vorgestellt. Die Freie und Hansestadt Hamburg hatte im September 2023 das denkmalgeschützte, von Fritz Schumacher 1926 fertiggestellte Gebäude, zurückgekauft. Die Sanierung ist dringend notwendig, um die Substanz des Gebäudes zu erhalten und langfristig weiter als Dienstgebäude, insbesondere der Hamburger Finanzbehörde zu nutzen. Die Arbeiten beginnen im Frühjahr des kommenden Jahres und werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2028 abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit ziehen die Behörden, die am Gänsemarkt 36 beheimatet sind, in die ehemalige HASPA-Zentrale am Adolphsplatz (FB und BWFGB) und in die Dammtorstraße (Rechnungshof). Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 95,7 Mio. Euro.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Das ikonische, denkmalgeschützte Gebäude am Gänsemarkt 36 ist ohne jeden Zweifel ein architektonischer Schatz. Wir werden in den kommenden Jahren dafür sorgen, dieses Gebäude auch für künftige Generationen zu erhalten. Es versteht sich von selbst, dass wir alle notwendigen Schritte mit dem Denkmalschutzamt gemeinsam gehen, denn wir alle haben ein Interesse daran, das Gebäude zu erhalten. Die Arbeiten leisten nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag zur energetischen Ertüchtigung und Nachhaltigkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich nach Abschluss des Umbaus 2028 auf moderne Arbeitsplätze in einem rundum sanierten Gebäude freuen.“
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Gebäude am Gänsemarkt 36 steht in einer ganz besonderen Hamburger Tradition, denn es ist ein herausragendes Beispiel für das Schaffen des großen Oberbaudirektors Fritz Schumacher. Der sorgsame Umgang mit der historischen Bausubstanz in der Vergangenheit sowie die anstehende denkmalgerechte Sanierung sind eine gute Basis für die weitere Nutzung als modernes Bürogebäude. Die zeitgemäßen Anpassungen werden vorbildlich vorgenommen, so dass der Schumacherbau wieder so erlebt werden kann, wie er ursprünglich gestaltet war. Für die engagierte Arbeit und die gute Kooperation mit dem Denkmalschutzamt möchte ich der Finanzbehörde und der Sprinkenhof ganz besonders danken. Gemeinsam haben wir optimale Lösungen für das Denkmal und die zeitgemäße Nutzung gefunden.“
Das Gebäude der Finanzbehörde und ehemaligen Finanzdeputation am Gänsemarkt 36 wird im Dezember 2026 100 Jahre alt und ist eines der wichtigsten Zeugnisse des Wirkens von Fritz Schumacher in Hamburg. Das rund 21.000 qm große Gebäude wurde 2006 vom damaligen Senat im Rahmen eines umfangreichen Immobilienpakets des viel kritisierten Projektes Immobilienmobilisierung (PRIMO) veräußert.
Hintergrund
Die Modernisierungsmaßnahme wird im Rahmen eines Mieter-Vermieter-Modells mit der städtischen Sprinkenhof GmbH ab April 2025 durchgeführt. Als Architekten konnte pasd.architekten aus Duisburg gewonnen werden, die in enger Abstimmung mit der Finanzbehörde und dem Denkmalschutzamt die Infrastruktur instandsetzen, behutsam Flächeneffizienzen für moderne Arbeitswelten heben und die Sanierung an möglichst nachhaltigen, ressourcenschonenden und ökologischen Kriterien ausrichten.
Vorgesehen ist, mit der dringend notwendigen Kellersohlensanierung bereits im April 2025 zu beginnen, darauf aufsetzend starten die weiteren Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Beispielsweise werden alle Flure, die drei Treppenhäuser und der Eingangsbereich am Gänsemarkt denkmalgerecht in ihr ursprüngliches Erscheinungsbild zurückgesetzt. Die im Laufe der Jahrzehnte eingezogenen, nichttragenden Wände in den Büros werden an der Gebäudeecke Valentinskamp/Neue ABC-Straße auf allen Etagen zurückgebaut. Damit eröffnen sich größere, zusammenhängende Flächen, die moderne Arbeitswelten auch im denkmalgeschützten Gänsemarkt 36 abbilden. Ein Bereich der ehemaligen Kantine wird ebenfalls denkmalgerecht als (auch extern nutzbarer) Konferenzbereich eingerichtet. Darüber hinaus werden zusätzliche Büroflächen durch den Rückbau der ehemaligen Hausmeisterwohnung sowie durch Umbau weiterer Teile der ehemaligen Küchenflächen gewonnen.
Die unabdingbaren Grundinstandsetzungsmaßnahmen machen mit ca. 55,8 Mio. Euro ein signifikanten Teil der Gesamtkosten aus:
- Kellersohlensanierung: Gründung und Auffüllung der Absackungen der aus der Bauzeit stammenden Kellersohle;
- Bunkergeschoss und Untergeschoss: Trockenlegung und Abdichtung, Innen- und Außenabdichtung dieser Gebäudegeschosse;
- Brandschutz: Erneuerung der kompletten Elektroverkabelung, Ertüchtigung der denkmalgeschützten Flurtüren (Brandschutztüren), aller Bürotüren, der Rettungswege, (Steig-) Leitungsanlagen, Installation einer Brandmeldeanlage;
- Stromversorgung: Einbau einer vollständig neuen Elektroinstallation inklusive neuer Verkabelungen und Verteilungen, Notbeleuchtung und durchgängiger LED-Beleuchtung im gesamten Gebäude;
- IT-Infrastruktur: neue Datenleitungen, zusätzliche Netzwerkräume, flächendeckendes WLAN;
- Heizungsanlage mit Heizzentrale: optimierte Wärmeverteilung der Fernwärme, Einbau energieeffizienter Radiatoren;
- Dachsanierung: bituminöse Abdichtung und Herrichtung zur Installation einer Photovoltaik-Anlage;
- Sanitäranlagen: vollständige Erneuerung;
- Glasdächer: Abdichten der beiden im Innenhof liegenden, denkmalgeschützten Glasdächer;
- Installation einer Photovoltaik-Anlage: denkmalschutzgerechte Installation zur Innenhofseite.
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