Ausweichquartier gefunden – Musikclub „Gruenspan“ zieht vorübergehend an die Lagerstraße
Für den legendären St. Pauli Livemusikclub Gruenspan stehen rund 1.000 m² innerhalb der Halle D in der Lagerstraße 11 zur Verfügung. Damit das Gruenspan im Herbst seinen Spielbetrieb am Zwischenstandort aufnehmen kann, werden die erforderlichen Baumaßnahmen zur Herrichtung der Halle jetzt kurzfristig starten. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 2,5 Mio. Euro, davon werden 400.000 Euro aus Mitteln des investiven Quartiersfonds bereitgestellt.
Finanzsenator und Sprinkenhof Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Andreas Dressel: „Genauso wie für die umfassende Sanierung des Gruenspans haben wir auch jetzt für das Ausweichquartier gemeinsam eine sehr gute Lösung gefunden. Wir geben dem legendären Kiez-Club damit eine verlässliche Perspektive für die kommenden Jahre.“
Kultursenator Dr. Carsten Brosda: „Mit der Halle im Herzen des Schanzenviertels haben wir die perfekte Ausweichspielstätte für einen der renommiertesten Clubs der Stadt gefunden. Damit ist sichergestellt, dass die selbsternannte ‚Mutter aller Clubs‘ ihren Betrieb auch während der Sanierungsarbeiten in der Großen Freiheit aufrechterhalten kann. Für den Musikstandort Hamburg ist dies eine sehr gute Nachricht, dass in bester Lage wichtige Kapazitäten für Konzerte erhalten bleiben. Das Gruenspan wird Sternschanze und Karoviertel kulturell bestens bereichern. Wir stärken damit die Hamburger Clubkultur und ich bin sehr gespannt, was hier in den kommenden Jahren entstehen wird. Meinen großen Dank hierfür an alle Beteiligten, die diese Perspektive mit großem Engagement möglich gemacht haben.“
Bezirkssenatorin Katharina Fegebank: „Hamburger Clubs wie das Gruenspan sind ein wichtiger Ort unserer vielseitigen Kulturlandschaft. Und das sollen sie auch bleiben. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir dem legendären Musikclub unter anderem mit Mitteln aus dem Quartiersfonds eine neue Interimsheimat auf dem Gelände des Fleischgroßmarktes in der Lagerstraße ermöglichen konnten. Damit senden wir ein klares Zeichen: Die Clubkultur in unserer Stadt lebt – und wie!“
Jan Zunke, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH: „Wir freuen uns, mit den Sanierungsarbeiten des denkmalgeschützten Musikclubs „Gruenspan“ in die Umsetzungsphase zu gehen und den Erhalt des Gruenspans als wesentlicher Bestandteil der Hamburger Clubkultur aufrecht erhalten zu können. Mit der Halle des Fleischgroßmarkts Hamburg können wir eine optimale Interimsfläche für den Traditionsclub zur Verfügung stellen. Die Übergangsfläche bietet mehr Fläche als zuvor und der Standort im Karolinenviertel mit naheliegendem Parkhaus sowie U- und S-Bahn-Anschluss ist für den Musikclub hervorragend gelegen.“
Frank Seitz, Geschäftsführer Fleischgroßmarkt Hamburg GmbH: „Wir freuen uns dem Grünspan eine Heimat zu geben, wenn auch nur für eine begrenzte Zeit.“
Timur Börü, geschäftsführender Gesellschafter Gruenpan GmbH: „Wir freuen uns sehr, dass gemeinsam mit der Sprinkenhof und der Stadt eine großartige Fläche im Herzen Hamburgs gefunden wurde, um den Spielbetrieb des Gruenspans in der Sanierungsphase aufrecht zu erhalten. Die Immobilie ist barrierefrei zugänglich und eignet sich hervorragend als Spielstätte für alle Musikfans. Wir sind begeistert und freuen uns auf viele spannende Künstler:innen und tolle Veranstaltungen an der Lagerstraße.“
Hintergrund
Der Mietvertrag für die Halle an der Lagerstraße wird über einen Zeitraum von drei Jahren geschlossen mit Verlängerungsoption für weitere drei Jahre. Der Bauantrag soll Anfang März 2025 beim Bezirksamt Hamburg-Mitte eingereicht werden.
Der Zugang wird direkt über die Lagerstraße erfolgen, die derzeit bestehende Mauer wird zu diesem Zweck geöffnet werden. Die zukünftige Spielstätte wird mit einer Kapazität von rd. 900 Gästen auch technisch den aktuellen Anforderungen an eine hervorragende Spielstätte entsprechen. Auch wird die Halle barrierefrei zugänglich sein.
Ein vorübergehender Umzug des Gruenspans ist nötig, da das Gebäude in der Großen Freiheit in den kommenden Jahren umfassend saniert werden muss. Daher wird das Gruenspan den Spielbetrieb in der Großen Freiheit im Juni 2025 für die Sanierungszeit einstellen. Vorgesehen sind Fassadensanierungen und brandschutztechnische Verbesserungen des teils denkmalgeschützten Clubs. Um die Statik des Gebäudes zu verbessern, wird an der Südseite des Gruenspans eine neue Fassade als zusätzliches Tragsystem vor die bestehende Außenhülle gesetzt. Auf der neuen Fassade wird auch das 500 m² große Wandbild der Künstler Werner Nöfer und Dieter Glasmacher von 1968 neu aufgetragen. Darüber hinaus werden die Neben- und Technikflächen erweitert – so wird der Club durch einen Neubauteil im Backstage-Bereich vergrößert. Durch diese Maßnahmen kann die aktuelle Kapazität auf 1.100 Personen erhöht werden, was sicherstellt, dass das Gruenspan auch zukünftig wettbewerbsfähig bleibt. Die Stadt Hamburg fördert die Gesamtmaßnahme mit 14,3 Mio. Euro aus Restmitteln des Sanierungsfonds der Bürgerschaft und Reservepositionen der Finanzbehörde. Zusammen mit Eigenmitteln der zur Finanzbehörde gehörenden Sprinkenhof beläuft sich das Volumen des Gesamtprojekts auf rd. 18,9 Mio. Euro.