Dosenfabrik dauerhaft für Hamburger Künstler*innen gesichert
Stadt kauft Gebäude an der Stresemannstraße 374
Eines der größten Atelierhäuser Hamburgs ist jetzt dauerhaft für Künstlerinnen und Künstler gesichert. Die Stadt hat die ehemalige Dosenfabrik in Bahrenfeld, in der sich derzeit 28 Ateliers befinden, vom privaten Investor gekauft, um den dort arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern eine dauerhafte Perspektive bieten zu können.
Für rund 13 Millionen Euro hat die Stadt die Immobilie übernommen. Als Eigentümerin vermietet die Sprinkenhof die Ateliers nun direkt an die Künstlerinnen und Künstler. Die Belegung der Atelierflächen organisiert ein Verein, der die Künstlerinnen und Künstler vorschlägt. Neben diesen können auch rund 60 Autoren und Autorinnen des Writers‘ Room Hamburg und weitere kulturverbundene Gewerbemieter und -mieterinnen im Gebäudekomplex in der Stresemannstraße 374 bleiben.
Mitte der 1990er-Jahre hatte die Stadt Hamburg die Immobilie mit EU-Mitteln saniert, um hier Hamburger Künstlerinnen und Künstlern günstige Atelierflächen zur Verfügung zu stellen. Erstmals zogen im Herbst 1994 bildende Künstler und Künstlerinnen in die Räumlichkeiten der ehemaligen Konservenfabrik, die Anfang 1995 als Künstlerhaus eingeweiht wurde. Neben knapp 30 neu geschaffenen Künstlerateliers initiierte die damalige Kultursenatorin Dr. Christina Weiss hier den Writers' Room nach New Yorker Vorbild. Die Dosenfabrik ist heute eines der ältesten und größten Atelierhäuser der Stadt und vereint auf rund 6.150 Quadratmetern zahlreiche künstlerische Initiativen und Gewerbetreibende, die Tür an Tür arbeiten. Der Flächenteil der Ateliers liegt bei rund 2.320 Quadratmetern. Da das Grundstück im Bereich eines sozialen Erhaltungsgebiets liegt, wird über die Sicherstellung der günstigen Mieten ein zusätzliches positives Signal gesetzt, dass nicht nur Wohnen, sondern auch wohnortnahes Arbeiten und Kreativsein städtisch unterstützt werden.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Unsere Stadt braucht kreative Orte wie die Dosenfabrik, an denen Künstlerinnen und Künstler bezahlbare Räume finden. Mit dem Kauf der Dosenfabrik leistet der Senat einen wichtigen Beitrag, dass diese Räume auch in einer sich weiterentwickelnden Stadt erhalten bleiben. Es ist daher ein wichtiges Signal für die Kulturstadt Hamburg, dass wir die Dosenfabrik mit ihren Ateliers nun zusammen mit der Finanzbehörde und der Sprinkenhof für die Zukunft sichern und den Künstlerinnen und Künstlern eine langfristige Perspektive bieten können – und das passend zum 25-jährigen Bestehen des Künstlerhauses, auf das nun viele weitere Jubiläen folgen können.“
Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator: „Mit unseren städtischen Akteuren wie der Sprinkenhof haben wir starke und erfahrene Partner, um solche für die Stadtentwicklung enorm wichtigen Projekte zu stemmen. Wir haben gemeinschaftlich eine gute und wirtschaftlich tragfähige Lösung gefunden, um die Dosenfabrik als kreatives Zentrum langfristig abzusichern.“
Martin Görge, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH: „Der Kauf des Objektes in der Stresemannstraße ist ein großer Gewinn für die künstlerische und kreative Hamburger Szene und bietet uns die Möglichkeit, allen Nutzern eine langfristige Perspektive zu geben. Ferner eröffnet sich durch den Kauf der Immobilie die Gelegenheit, das Objekt langfristig für die FHH nutzbar zu machen und dadurch auch zukünftig dem Verdrängungsdruck auf diese kleinteiligen kreativen Zentren entgegenzuwirken. Wir freuen uns über die gute und schnelle Zusammenarbeit von Finanz- und Kulturbehörde in dieser Angelegenheit und auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Mieterinnen und Mietern.“
Marianne Janze, Vorstand TheSe e. V. und Sprecherin der Künstlerinnen und Künstler: „Ein größeres Geschenk zum 25. Jubiläum der Dosenfabrik hätten wir Künstlerinnen und Künstler uns nicht vorstellen können, als die Absicherung unserer Ateliers! Und als die Perspektive, dass wir alle hier weiterhin arbeiten können. Wir fühlen uns sehr mit ‚der Dose‘ verbunden. Sie ist über die Jahre eine Institution geworden, ein kultureller Anziehungspunkt in Hamburg und darüber hinaus. Die Stadt Hamburg schenkt uns in einer prekären Lage der Corona-Pandemie Planungssicherheit und eine Zukunft für unseren Kunstproduktionsort, denn ohne bezahlbare Ateliers gibt es keine Kunst. Wir spüren die Verantwortung, dem zu entsprechen. Wir sagen DANKE.“
Sylvia Henze, Ateliers für die Kunst e.V. (AfdK): „Auch der Verein Ateliers für die Kunst begrüßt den Ankauf des Künstlerhauses außerordentlich. Der AfdK e. V. führt das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren der Ateliers in der Dosenfabrik durch und hat sich sowohl für die Gründung des Hauses als auch dessen Fortbestand immer wieder intensiv eingesetzt.“
Die Feier zum 25-jährigen Jubiläum des Künstlerhauses wurde pandemiebedingt auf das Frühjahr 2021 verschoben, weitere Informationen sowie das genaue Datum finden Sie zu gegebener Zeit unter folgendem Link: www.dosenfabrik-hamburg.de
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