Eröffnung des „Haus der Begegnung Haferblöcken“ - Neues Stadtteilzentrum für Öjendorf und Billstedt
Das Haus der Begegnung ist ein Schlüsselprojekt der Integrierten Stadtteilentwicklung und ein zentraler Ort im jungen Quartier Haferblöcken/Dringsheide. Am bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ öffnet das neue Quartierzentrum seine Türen als neuer Ort für Gemeinschaft, nachbarschaftliches, kreatives und geselliges Miteinander aller Kulturen und Altersgruppen. Es ist ein Ergebnis der intensiven Bürgerbeteiligung im Werkstattverfahren, auf dem das Bezirksamt Hamburg-Mitte die Quartiersentwicklung Haferblöcken mit etwa 470 Wohneinheiten und wichtigen Infrastrukturprojekten aufgesetzt hat. Das Haus der Begegnung wurde mit besonderem Augenmerk auf Nachhaltigkeitskriterien und Einpassung in den vorhandenen Baumbestand als Holzbau realisiert und spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung und Integration der neuen Bewohnerinnen und Bewohner.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Das Haus der Begegnung Haferblöcken wird Jung und Alt zusammenbringen und den gemeinsamen Austausch der Bewohnerinnen und Bewohner hier im Stadtteil fördern. Bis hierhin war es ein langer Weg, aber wir sind stolz, dass das Haus trotz aller Widrigkeiten durch Pandemie, Baupreissteigerungen und Lieferkettenengpässe nun übergeben werden kann. Ich freue mich, dass der alte Baumbestand erhalten bleiben konnte und das Gebäude selbst ein ökologisches Holzhaus geworden ist. Nachhaltiges Bauen ist an dieser Stelle vorbildlich gelungen. Danke an alle Geldgeber, die das möglich gemacht haben und Danke an unsere Sprinkenhof für die bauliche Realisierung in einer Zeit, wo man mit vielen Herausforderungen am Bau zu kämpfen hat.“
Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtendwicklung und Wohnen: „Ich freue mich, dass wir heute, am Tag der Städtebauförderung unter dem diesjährigen Motto „Wir im Quartier“ einen Ort der Begegnung für die Bewohnerinnen und Bewohner in Haferblöcken und Dringsheide mit finanzieller Unterstützung durch das Rahmenprogramm der Integrierten Stadtteilentwicklung (RISE) einweihen können. Mit den vielfältigen Angeboten und multifunktionalen Räumlichkeiten, die dieses neue Stadtteilzentrum aufweist, werden beste Voraussetzungen für mehr „Wir“ im Quartier geschaffen.“
Dr. Alexander von Vogel, Staatsrat der BWFGB: „Echte Begegnungen und der Zusammenhalt in der Nachbarschaft sind in einer zunehmend digitalen Welt wichtiger denn je. Die Anwohnerinnen und Anwohner können sich im „Haus der Begegnung“ nun auf spannende Zusammenkünfte und lebendige Nachbarschaft freuen. Mit dem nachhaltigen Konzept und der erfolgreichen Bürgerbeteiligung ist in Öjendorf und Billstedt eine eindrucksvolle Quartiersentwicklung mit einem außergewöhnlichen und nachhaltigen Gebäude gelungen. Ich freue mich, dass wir als Bezirksbehörde mit Mitteln aus dem Quartiersfonds einen Beitrag hierzu leisten konnten. Vielen Dank an alle Beteiligten, die an der erfolgreichen Umsetzung mitgewirkt haben.“
Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte: „Die Quartiersentwicklung in den östlichen Haferblöcken war zunächst nicht unumstritten. Deshalb hat der Bezirk die Bürgerinnen und Bürger vor Ort intensiv an den Planungen beteiligt. Das Haus der Begegnung als Treffpunkt für die Nachbarschaften war ein wesentliches Ergebnis aus dieser Beteiligung und deshalb freue ich mich sehr über die Eröffnung dieses besonderen und lang erwarteten Hauses.“
Michael Mathe, Fachamtsleiter Stadt- und Landschaftsplanung, Bezirksamt Hamburg-Mitte: „Ich freue mich sehr, das Haus der Begegnung heute im Rahmen des Tages der Städtebauförderung mit zu eröffnen. Bei seiner Entwicklung haben wir von Beginn an das passende Raumprogramm, eine nachhaltige und qualitätsvolle Bauweise und nicht zuletzt die richtigen Projektpartnerinnen und -partner gesucht und gefunden! Besonders gelungen: die Anordnung von Küche und großem Veranstaltungsraum im EG, die Gruppenräume im 1. OG mit ihrer natürlichen Belichtung – und natürlich die Dachterrasse mitten in den Baumkronen. Nun kann das neue Haus endlich an die Betreiber und Menschen übergeben werden. Es wird ein wichtiger Ort für die Quartiere östlich und westlich Haferblöcken und Dringsheide.“
Susanne Jager, Abteilungsleiterin Bezirke der Sprinkenhof GmbH: „Wir freuen uns, heute den symbolischen Schlüssel an die neuen Nutzerinnen im Haus der Begegnung zu übergeben und die Eröffnung gemeinsam zu feiern. Wir sind stolz mit einem nachhaltigen Holzhaus einen aktiven Beitrag zu den Klimazielen der FHH leisten zu können. Der Rohbau in Holzbauweise konnte sogar innerhalb von nur acht Tagen errichtet werden. Zwar mussten wir pandemiebedingt einige Herausforderungen überwinden, dennoch freuen wir uns heute, dieses besondere Objekt den neuen Nutzerinnen anzuvertrauen. Wir danken allen Projektbeteiligten für die gute Zusammenarbeit und wünschen der Johann-Wilhelm-Rautenberg Gesellschaft e. V. einen guten Start im Quartier.“
Sandra Ebermann, Geschäftsführung Johann-Wilhelm-Rautenberg-Gesellschaft e. V.: „Lange haben wir darauf gewartet, nun ist es endlich soweit: wir dürfen das Haus der Begegnung Haferblöcken einrichten und mit Leben füllen! Die Barrierefreiheit des Hauses ermöglicht Menschen mit und ohne Behinderung, an Angeboten im Haus teilzunehmen. In unserem Nachbarschaftscafé kommt man schnell ins Gespräch oder kann an generationsübergreifenden Kochgruppen teilnehmen. Sprachkurse, Bewerbungstrainings, Sportkurse, Freizeitaktivitäten bieten neben einer Beteiligungswerkstatt für Kinder und Jugendliche oder einem Kunstprojekt vielfältige Möglichkeiten für Jung und Alt. Für Menschen mit seelischen Belastungen bieten wir außerdem Beratung und weiterführende Hilfen an. Wir freuen uns auf ein lebendiges Miteinander im Quartier!“
Hintergrund
Auf einer Bruttogrundfläche von rund 800 Quadratmetern werden verschiedene Angebote zur Stärkung von Kommunikation und Vernetzung der Bewohnerinnen und Bewohner östlich und westlich Haferblöcken durchgeführt. Außerdem werden Angebote wie beispielsweise Sprachkurse oder Kochgruppen zur Unterstützung und Integration der hinzuziehenden Geflüchteten angeboten.
Über eine umfassende Förderung des Neubaus sollen möglichst langfristig gesichert niedrigschwellige Angebote für die Menschen im Quartier ermöglicht werden. Das insgesamt rund 4,5 Millionen Euro teure Projekt wird mit rund 2,6 Millionen Euro durch das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen finanziert. Außerdem wurden mehr als 450.000 Euro aus dem investiven Quartiersfonds an den Bezirk übertragen, für den die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke verantwortlich ist. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte steuert selbst rund eine halbe Million Euro aus Geldern der Jugendhilfe bei. Im Projekt kam es aufgrund Corona-bedingter Auflagen für die Bauausführung und stark gestiegener Holzpreise zu großen Mehrkosten in Höhe von 950.000 Euro. Hierfür wurden zusätzliche Mittel der Finanzbehörde als Corona-Hilfe eingesetzt.
An dem Neubau des Hauses wirkten zahlreiche Beteiligte mit. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat das Projekt verantwortlich entwickelt. Die Sprinkenhof GmbH baute das Haus als Bedarfsträger im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Mitte. Das Bezirksamt übernimmt das Gebäude im Hauptmietverhältnis von der Eigentümerin Sprinkenhof GmbH. Am 26. April 2023 wurde das Gebäude an die Johann-Wilhelm-Rautenberg-Gesellschaft übergeben, die in dem Haus sowohl eigene Angebote als auch Angebote anderer Träger anbieten und koordinieren wird. Die feierliche, symbolische Schlüsselübergabe und Eröffnungsfeier fand am 13. Mai 2023 zum Tag der Städtebauförderung statt.
Der Tag der Städtebauförderung wird jedes Jahr deutschlandweit gefeiert. Unter dem Motto „Wir im Quartier“ informieren Städte und Gemeinden über ihre Quartiere, die mit Hilfe der Städtebauförderung attraktiver gestaltet werden. Sie informieren an diesem Tag über Förderprojekte, Planungen und Erfolge.
Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)
Das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) fördert lebendige stabile Quartiere und damit den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Es fasst die Programme der Städtebauförderung „Sozialer Zusammenhalt“, „Lebendige Zentren“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unter einem Dach zusammen, mit dem Ziel, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren.
Die Lebensqualität in den Quartieren wird durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungsstrukturen verbessert.
In den RISE-Fördergebieten werden Nachverdichtungspotenziale aktiviert, Neubaupotenziale erschlossen und Wohnungsbestände stabilisiert und tragen damit zur Entlastung des Wohnungsmarkts und zu einer angemessenen Wohnraumversorgung für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen bei.
Das Quartier Haferblöcken ist Teil des RISE-Fördergebiets Billstedt / Horn. Hamburg umfasst derzeit 29 RISE-Quartiere, die in den verschiedenen Programmen der Bund-Länder-Städtebauförderung gefördert werden. Insgesamt werden 32 Fördergebiete gezählt, da einige Quartiere in mehreren Programmen der Städtebauförderung festgelegt sind.
Investiver Quartiersfonds
Mit dem seit 2018 bestehenden investiven Quartiersfonds wird die Infrastruktur in den Hamburger Bezirken entlang gezielter Projekte finanziell unterstützt. Dabei werden Kinder- und Jugendeinrichtungen genauso berücksichtigt, wie soziale Projekte, Stadtteilkultur oder Sportanlagen. In Abstimmung zwischen Bezirksbehörde und Bezirken können damit vor Ort investive Maßnahmen gezielt unterstützt beziehungsweise gemeinsam finanziert werden. Mit dem Quartiersfonds werden die Bezirke, Bezirksversammlung und Bezirksverwaltung – gezielt dabei unterstützt, die Infrastruktur vor Ort zu verbessern und auszubauen.