Start der Sanierungsarbeiten am Torhaus des Museums der Arbeit
Start der Sanierungsarbeiten am Torhaus des Museums der Arbeit
Brosda: „Museum öffnet sich weiter in die Stadtgesellschaft und nimmt inhaltlich die Zukunft der Arbeit stärker in den Fokus.“
Im Torhaus des Museums der Arbeit entsteht ein attraktiver zusätzlicher Museumsbereich mit einer neuen Gastronomie und einem offenen Forum, in dem die Fragen zur Zukunft der Arbeit behandelt werden können. Die Umbauarbeiten haben jetzt begonnen und sollen 2023 beendet sein. Die Erweiterung ist ein wichtiger Schritt im laufenden Modernisierungsprozess des Museums, das vor 25 Jahren eröffnet wurde.
Finanziert durch Mittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von 3,82 Millionen Euro und weiteren 2,85 Millionen Euro von Seiten der Freien und Hansestadt Hamburg kann passend zum 25-jährigen Jubiläum der Eröffnung des Museums der Arbeit mit der denkmalgerechten Sanierung am Torhaus des ehemaligen Fabrikensembles begonnen werden. Im Rahmen des Hamburger Mieter-Vermieter Modells (MVM) setzt die Sprinkenhof GmbH als Realisierungsträgerin die Baumaßnahmen um. Nach Abschluss der Umbauarbeiten wird in der zweiten Jahreshälfte 2023 in den frisch sanierten Räumen eine neue Gastronomie eröffnen und mit dem „Forum Zukunft gestalten“ neue sogenannte Kompetenzwerkstätten entstehen, in denen die Besucherinnen und Besucher die Zukunft der Arbeit selber ausprobieren können. Für die konzeptionelle und inhaltliche Gestaltung des neuen Torhaus bekommt das Museum 250.000 Euro aus Mitteln der Innovationsoffensive Museen der Kulturbehörde.
Im Jahr 2014 hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die Mittel für die Sanierungsarbeiten des Gebäudes zur Verfügung gestellt. Auf Grundlage der architektonischen Entwürfe des Büros SIBYLLE KRAMER ARCHITEKTEN BDA wird mit dem neuen Torhaus ein weiterer attraktiver Ort für besondere Vermittlungsprogramme in den historischen Industriegebäuden des Museums der Arbeit geschaffen.
Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Es ist für mich ein Grund zur Freude, dass die Arbeiten am Torhaus des Museums der Arbeit in Hamburg jetzt begonnen haben und der Bund dazu einen wichtigen finanziellen Beitrag leistet. In diesem Projekt verbinden sich die Verantwortung für historische Industriekultur mit den Möglichkeiten einer behutsamen denkmalgerechten neuen Gestaltung, die Raum für Begegnungen schafft. Die Modernisierung des Barmbeker Museums reiht sich ein in eine Vielzahl erfolgreicher gemeinsamer Projekte in enger Kooperation zwischen dem Bund und der Freien und Hansestadt Hamburg.“
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit der Erweiterung des Museums der Arbeit um das historische und denkmalgeschützte Torhaus öffnet sich das Haus weiter in die Stadtgesellschaft. Inhaltlich nimmt das Museum die Zukunft der Arbeit verstärkt in den Fokus. Damit leistet das Haus auch einen wichtigen Beitrag zur Debatte, wie wir künftig arbeiten wollen. Hamburg bekommt einen attraktiven Ort, an dem wir darüber diskutieren können, wie unterschiedlich sich die Folgen auf einzelne Branchen und Berufe auswirken und welche Antworten wir als Gesellschaft auf diese Umbrüche finden wollen und finden können. Darauf freue ich mich!“
Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Direktor und Vorstand der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH): „Mit der jetzt startenden Neugestaltung des Torhauses nimmt die Modernisierung des Museum der Arbeit erstmals sichtbar Gestalt an. Parallel zu den anderen Haupthäusern unserer Stiftung macht sich auch dieses Museum auf den Weg, um durch sensible Erneuerung und Innovationen weiterhin für die Besucherinnen und Besucher ein attraktives Ziel zu bleiben. Dabei freut es mich besonders, dass mit dem Torhaus und dem ‚Forum Zukunft gestalten‘ gleich auch schon Maßnahmen verwirklicht werden können, die auf eine verstärkte Öffnung für das Publikum zielen, hier konkret durch das Angebot eines niedrigschwellig zugänglichen, sozialen Raumes für Austausch, Begegnung, Kreativität und vieles andere mehr. Mit einer charakteristischen thematischen Prägung reiht sich das Museum der Arbeit ein in den Kreis der Museen in Hamburg und in der SHMH selbst, die mit vergleichbaren neuen räumlichen und inhaltlichen Angeboten schon erfolgreich sind.“
Prof. Dr. Rita Müller, Direktorin des Museums der Arbeit: „Mit der denkmalgerechten Sanierung des Torhauses wird der Erhalt des letzten unsanierten Gebäudes eines für Hamburg wichtigen Fabrikensembles und Industriedenkmals gesichert. Die Verlagerung der Museumsgastronomie, das Schaffen neuer Kompetenzwerkstätten und des ‚Forums Zukunft gestalten‘ ist dabei der erste Schritt einer umfassenden Modernisierung der Museumsgebäude und seiner Dauerausstellungen. Mit dem ‚Forum Zukunft gestalten‘ schaffen wir einen Ort der Kommunikation und des Diskurses, einen Raum, der zur Mitgestaltung der Zukunft der Arbeit motivieren soll.“
Martin Görge, Geschäftsführer Sprinkenhof GmbH: „Der Sanierungsbeginn des Torhauses in den historischen Industriegebäuden des Museums der Arbeit stellt einen wichtigen Beitrag im Rahmen der Beibehaltung der Geschichte und Kultur Hamburgs dar. Mit dem neuen Torhaus soll ein weiterer attraktiver Ort für besondere Vermittlungsprogramme geschaffen werden. Ob Kreativworkshops, Gesprächsrunden oder After Work Clubs - der Erweiterungsbau soll für die unterschiedlichsten Veranstaltungsformate Platz bieten und Raum und Gelegenheit für kreatives Arbeiten schaffen. Wir freuen uns, dieses bedeutende Projekt realisieren zu können.“
Die Umbaumaßnahmen am Torhaus des Museums der Arbeit
Mit der Sanierung wird die ehemalige Kubatur des Torhauses wiederhergestellt, um damit den historischen Kontext im gesamten Gebäudeensemble deutlich zu machen. Auf diese Weise erhält das Gebäude durch die Rekonstruktion des früheren Dachbereiches ein Obergeschoss, das für besondere Formate der pädagogischen Vermittlungsarbeit genutzt werden kann. Darüber hinaus soll das Torhaus zukünftig direkt über einen verglasten Übergang von den Ausstellungsräumen des Museumsgebäudes erreichbar sein.
Im Erdgeschoss des Torhauses wird neben der Gastronomie das „Forum Zukunft gestalten“ einziehen. Die dort installierten Themeninseln, an denen sich neben Objekten aus der Sammlung auch Innovatives aus der Arbeitswelt und digitale Medienstationen befinden werden, sollen regelmäßig wechseln, um immer wieder neue Fragestellungen zu thematisieren. Durch die direkte Nähe zur Gastronomie öffnet sich das Haus auch noch stärker nach außen. Die neu gestalteten Räumlichkeiten sollen auch für Veranstaltungs-formate wie Kreativworkshops, Gesprächsrunden oder After Work Clubs genutzt werden.
Das durch die Umbauten neu entstehende Obergeschoss soll für die Einrichtung von zwei sogenannten Kompetenzwerkstätten genutzt werden. In den Kompetenzwerkstätten „Technik“ und „Kreativität“ werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit haben, sinnliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Techniken und Materialien zu machen. Ein dritter Raum wird für dialogische Formate zur Verfügung stehen, so dass in den Räumen an den Vormittagen ein Programm für Schulklassen, an den Nachmittagen offene Programme für verschiedenste Nutzerinnen und Nutzer und an den Wochenenden Kurse oder Kindergeburtstage stattfinden können. Damit ergänzen die neuen Kompetenzwerkstätten das bisher sehr erfolgreiche Format der offenen Werkstätten im Museum der Arbeit.
Das „Forum Zukunft gestalten“ und das „Startup Torhaus“
Mit dem „Forum Zukunft gestalten“ entsteht im Torhaus ein neuer, interaktiver Denk-, Handlungs- und Erfahrungsraum. Unter der Leitfrage „Wie soll sich die Arbeit in Zukunft verändern?“ soll an einem offenen Ort über Ideen zu zukünftigen Formen und Konzepten von Arbeit gedacht und diskutiert, verhandelt, gespielt und gebaut werden. Das thematische Spektrum soll von den Feldern Ökonomie und Gerechtigkeit über Ökologie und Nachhaltigkeit bis zu Diversität und Teilhabe sowie Digitalität und Technik reichen. Mit dem entsprechenden Programm wurde bereits vor den Umbaumaßnahmen von August bis November 2021 unter dem Titel „Startup Torhaus“ begonnen. Die Veranstaltungsreihe war eine erste Plattform, um neue Formate zu testen, ein Netzwerk aufzubauen und Menschen, Organisationen und Initiativen zusammenzubringen, die die Zukunft der Arbeit aktiv mit gestalten wollen. Es wurden neue Diskussionsformate und Workshops ausprobiert und erste Kreativ-Werkstätten mit Kinder und Jugendlichen initiiert. Während der Sanierung wird der Planungsprozess fortgeführt mit der Reihe „Torhaus goes…“. Dann ist das Museum mit einem Programm zur Zukunft der Arbeit an weiteren Orten in Hamburg zu Gast, unter anderem im Freiraum des Museums für Kunst und Gewerbe und im Säulensaal des Altonaer Museums.
Das Torhaus und der Standort Museum der Arbeit
Das Museum der Arbeit ist in den Gebäuden auf dem ehemaligen Fabrikgelände der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie (NYH) untergebracht. Die Wahl des Standortes für das Museum fiel mit der ehemaligen Produktionsstätte der NYH in Barmbek auf eines der ältesten noch existierenden Fabrikensembles Hamburgs, das dort seit 1871 aufgebaut und ständig erweitert wurde. Wie kein anderer Standort in Hamburg veranschaulicht das denkmalgeschützte Ensemble die Industrialisierung Hamburgs anhand von „Alter Fabrik“ und „Neuer Fabrik“, Fabrikhof, Kesselhaus, Zinnschmelze und Torhaus. Seit 1992 wurden die Fabrikgebäude zum Museum umgestaltet. Das erste Ausstellungsgebäude, die „Neue Fabrik“, wurde 1996 fertig gestellt. Dort befindet sich seit 1997 die ständige Ausstellung des Museum und in der 3. Etage die Fläche für die wechselnden Sonderausstellungen. Im Oktober 1999 konnte das renovierte Erdgeschoss der „Alten Fabrik“ in Nutzung genommen werden. 2006 wurde ein weiterer Teil der „Alten Fabrik“ fertig gestellt. Im Sommer 2013 erfolgte die Sanierung des Museumshofes.