Konjunkturpaket für den Hochschulbau
60 Millionen Euro aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP) für Sanierungsmaßnahmen
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel haben heute im Rahmen eines Ortstermins zwei Gebäude besucht, bei denen mit den Mitteln des HWSP dringende Sanierungsprojekte durchgeführt werden. Vor Ort wurde das Maßnahmenpaket vorgestellt, das von den städtischen Realisierungsträgern GMH | Gebäudemanagement Hamburg und Sprinkenhof bis Ende 2022 umgesetzt werden soll. Insgesamt stehen in den kommenden zwei Jahren zusätzlich 60 Millionen Euro für die Modernisierung von Hochschulgebäuden aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm, dem Konjunkturprogramm des Hamburger Senats zur Bewältigung der Corona-Folgen, zur Verfügung. Damit leistet der Hamburger Senat auch eine Anschubfinanzierung für die milliardenschwere Sanierungsstrategie für die Hochschulgebäude in den kommenden beiden Dekaden: Die Gebäude sollen künftig in ein langfristig tragfähiges Modell (Mieter-Vermieter-Modell) überführt und durch die städtischen Realisierungsträger GMH und Sprinkenhof bewirtschaftet werden. Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem HWSP sollen nun die notwendigen Sofortmaßnahmen in den kommenden beiden Jahren umgesetzt und die Überführung der Hochschulimmobilien in das MVM vorbereitet werden.
Finanzsenator Dr. Andreas Dressel: „Gezielte Investitionen in Wissenschaft und Forschung sind ein wichtiger Schlüssel, um aus der Corona-Krise wieder herauszukommen. Die 60 Millionen Euro zusätzlich aus unserem Wirtschaftsstabilisierungsprogramm HWSP sind ein starkes Bekenntnis für den Wissenschaftsstandort, sie werden kurzfristig konjunkturwirksam und sie legen den Grundstein für unser ehrgeiziges Sanierungsprogramm für die kommenden beiden Dekaden. Im Hochschulbau wollen wir das Mieter-Vermieter-Modell Schritt für Schritt auf die Bestandsimmobilien der Hochschulen ausweiten, die Erfolge aus dem Schulbau auf die Wissenschaft übertragen und die positiven Erfahrungen im Bereich Kultur und Justiz nutzen. Die der Finanzbehörde unterstehenden GMH und Sprinkenhof stehen dazu als Partner bereit. Die beiden Beispiele, die wir heute angeschaut haben, zeigen: Gut, dass hier schnell etwas getan werden kann.“
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Die Pandemie war besonders für unsere Hochschulen eine große Herausforderung, die sie bravourös gemeistert haben. Mir ist ein großes Anliegen, kontinuierlich und umfangreich in unsere Gebäude und in die digitale Infrastruktur zu investieren. Jetzt haben wir weitere 60 Millionen Euro für die Verbesserung der Lern- und Lehrbedingungen auf den Weg gebracht. Denn unser Ziel bleibt, den laufenden Modernisierungsprozess der Hamburger Hochschulen weiter voranzutreiben. Mit dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm stellen wir die Weichen dafür, dass auch im Zuge der Pandemie zusätzliche Investitionen getätigt und die notwendigen Schritte zur Sanierung und nachhaltigen Nutzung der Gebäude umgesetzt werden können. Wissenschaft und Forschung brauchen moderne Räumlichkeiten, um innovative Lösungen und Konzepte für die Herausforderungen in diesen Zeiten zu entwickeln.“
Mandy Herrmann, Geschäftsführerin GMH | Gebäudemanagement Hamburg GmbH: „Die Dachsanierung am Berliner Tor ist eines von 13 Bauprojekten, die GMH im Rahmen des Konjunkturpakets für HAW, Universität Hamburg und die Staats- und Universitätsbibliothek umsetzt. Wir freuen uns, mit unserer Expertise im Hochschulbau einen Beitrag für Forschung und Bildung in unserer Stadt zu leisten. Nicht nur im Zuge der schnellen und kurzfristigen Sofortmaßnahmen, sondern als langjähriger Dienstleister und Partner der Hamburger Wissenschaft.“
Thomas Strang, Bereichsleiter Projektrealisierung Sprinkenhof GmbH: „Die umfassende Sanierung des als Denkmal eingetragenen ehemaligen Schulgebäudes im Rahmen des HWSP sichert eine langfristige Nutzung durch die HFBK und wird aus der ehemals untergenutzten Immobilie eine optische und funktionale Bereicherung für das Quartier sein. Die Sichtbarmachung dieses historischen Erbes wirkt identitätsstiftend und schafft zweckdienliche Räume für die künstlerische Ausbildung in Hamburg. Wir freuen uns auf den weiteren Projektverlauf und danken allen Beteiligten für die bisherige gute Zusammenarbeit.“
Prof. Martin Köttering, Präsident der HfBK Hamburg: „Dank der bereitgestellten finanziellen Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP) kann das Gebäude Finkenau 42 für den Filmbereich der HFBK Hamburg umgebaut werden. Dadurch erhalten die Studierenden nicht nur ein inspirierendes räumliches Umfeld, sondern auch adäquate Werkstatträume. Mittelpunkt aller Aktivitäten wird der neue Kinosaal sein, der technisch auf dem aktuellsten Stand sein und als diskursiver Veranstaltungsraum fungieren wird.“
Prof. Dr. Micha Teuscher, Präsident der HAW Hamburg: „Die grundlegende Dachsanierung ist notwendig, um das Gebäude weiterhin sicher betreiben zu können. Insofern kommt das Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm, aus dem die erforderlichen 1,7 Millionen Euro stammen, zur rechten Zeit. Das Gebäude Berliner Tor 7 wird als letztes im Rahmen der geplanten Neugestaltung des Campus weichen. Diese Neugestaltung ist für uns als wachsende, zukunftsorientierte Hochschule zentral. Mit neuen Gebäuden und mehr Fläche stärken wir unser Angebot der angewandten Wissenschaften in der Bildung und in der Forschung, das die Metropolregion benötigt.“
Im Rahmen des HWSP wird an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HfBK Hamburg) das denkmalgeschützte Gebäude in der Finkenau 42 saniert. Hier wird die Verlagerung des Studienschwerpunkts Film aus der Finkenau 35 in die Finkenau 42 angestrebt. Neben der baulichen Sanierung der denkmalgeschützten Backsteinvilla (rund 2.200 m² BGF) von Fritz Schuhmacher unter den Aspekten Barrierefreiheit, Elektro, Brandschutz, etc. sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
- Erstellung eines Kinos in der ehemaligen Turnhalle mit entsprechender Akustik, ansteigenden Sitzreihen und Lüftung
- Schnittplätze für die Werkstatt für Film/ digitaler Schnitt mit entsprechenden technischen Spezifikationen.
- Erstellung eines Brandschutzkonzeptes inkl. Umsetzung - Anforderung Versammlungsstätte
- Herstellung der Barrierefreiheit des Gebäudes durch Personen-/ Lastenaufzug
- Erstellung eines zweiten baulichen Rettungswegs durch eine zusätzliche Fluchttreppe
- Erstellung einer fußläufigen Anbindung an das Hauptgebäude der HFBK am Lerchenfeld
Im Rahmen des HWSP werden an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) die Dachsanierung des Hochhauses Berliner Tor 7 sowie vier weitere Projekte durchgeführt. Mit der Sanierung ist der städtische Realisierungsträger GMH | Gebäudemanagement Hamburg beauftragt. Das markante 15-geschossige Bauwerk – auch unter dem Namen Elektrohochhaus bekannt – weist Schäden an beiden Flachdächern auf. Seit April 2021 hat GMH die Planungen zur Sanierung der aktuell mit Bitumen und Gehwegplatten gedeckten Dächer übernommen. Baubeginn und Fertigstellung sind für das Jahr 2022 geplant. Mit dieser Baumaßnahme investiert die Stadt rund 1,7 Millionen Euro in das Hochschulgebäude. Am Berliner Tor 7 sind neben der Mensa zwei Departments der Fakultät Technik und Informatik mit Laboren, Seminarräumen und Büros untergebracht. Die HAW Hamburg entwickelt nachhaltige Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. An der Hochschule studieren mehr als 17.000 Menschen. Mit GMH haben HAW Hamburg und Wissenschaftsbehörde einen städtischen Partner gefunden, der als Experte für Bildungsbau und Sport seit mehr als einer Dekade Bauprojekte für die Freie und Hansestadt Hamburg realisiert.
Bestmögliche Räume für Forschung und Lehre in Hamburg
Übergreifendes Ziel dieser Bestandsaufnahme und des umfangreichen Maßnahmenpaketes ist es, bestmögliche Räume für Forschung und Lehre in Hamburg durch eine nachhaltige Immobilienbewirtschaftung sicherzustellen. Die getroffenen Vereinbarungen umfassen zum einen das Sanierungsprogramm „Sofortmaßnahmen Gebäude für Forschung und Lehre“. Im Vordergrund stehen hier Direktmaßnahmen zur Sanierung von Hochschulgebäuden, wie z. B. Brandschutz-, Sicherheits- und Fassadensanierungen. Auch der Aspekt der energetischen Gebäudesanierung sowie Dachbegrünung und Photovoltaik soll immer, sofern möglich, berücksichtigt werden. Die vollständige Liste und der Umfang der Maßnahmen werden zwischen BWFGB, Hochschulen und Realisierungsträgerinnen auf Basis der Vereinbarung nun zeitnah ausgearbeitet. Neben den Vorbereitungen für die Überführung von Hochschulimmobilien in das Mieter-Vermieter-Modell (MVM) sollen in diesem Rahmen auch Untersuchungen des Gebäudebestands als Voraussetzung für die beabsichtigte Überführung in das MVM erfolgen.
Das Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm (HWSP)
Der staatlichen Investitionstätigkeit und Aufgabenerfüllung kommt gerade angesichts der Größe der Corona-Pandemie eine besonders wichtige Rolle zu. Deshalb hat der Senat mit der Aufstellung des Doppelhaushalts 2021/2022 ein Wirtschaftsstabilisierungsprogramm aufgelegt, welches die Nachfrage ankurbeln und die Investitions- und Innovationstätigkeit stärken wird, um damit durch zusätzliche Anstrengungen die hamburgische Wirtschaft über das Haushaltsjahr 2021 hinaus zu stabilisieren und die sozialen Folgen der Pandemie abzufedern.
Voraussetzung für die Berücksichtigung im Rahmen des HWSP ist, dass die geplanten Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden und ihre stabilisierende Wirkung somit unmittelbar entfalten können. Damit wird der Senat einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der ökonomischen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie leisten und die Hamburger Wirtschaft bei ihrer Rückkehr auf einen langfristigen und stabilen Wachstumspfad unterstützen.
Mit dem HWSP sollen in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt rund 900 Millionen Euro in diverse kurzfristig wirksame bzw. vorgezogene städtische Maßnahmen gelenkt werden, um einen Beitrag dazu zu leisten, dass insbesondere die Hamburger Wirtschaft durch verlässliche und verstärkte staatliche Investitionstätigkeit aus der Corona-Krise kommt. Im Mittelpunkt des Programms stehen insbesondere die wichtigen Zukunftsthemen Klimaschutz, Mobilitätswende, Digitalisierung, Forschung, Bildung und Innovation. Die Mittel sollen dabei insbesondere für konjunkturell wirksame Maßnahmen der Sanierung und des Ausbaus der städtischen Infrastruktur (z.B. in Schulen, Hochschulen, im Sport oder den Bezirken), für IT- und Digitalisierungsprojekte, für Klimaschutzmaßnahmen sowie für Förderungen in den Bereichen Gesundheit und Arbeitsmarkt, aber auch Kultur und Tourismus eingesetzt werden. Dabei stehen sowohl gesamtstädtisch relevante Maßnahmen, wie auch Projekte in den Bezirken und Stadtteilen im Fokus, da gezielte Konjunkturimpulse auch vor Ort in den Stadtteilen wirksam werden sollen. Insbesondere die Ko-Finanzierung von aktuellen, ebenfalls der Krisenbewältigung dienenden Bundesprogrammen soll durch das Wirtschaftsstabilisierungsprogramm sichergestellt werden.
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