Ein neues Zuhause für zukunftsfähiges Arbeiten
Das HU ist Teil der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz und befindet sich derzeit auf einem gemieteten Campus auf der Marckmannstraße 129a-e in 20539 Hamburg-Rothenburgsort. Der derzeitige Standort besteht aus mehreren Gebäuden, die aus einem renovierten und umgebauten Kinderkrankenhaus aus dem Jahre 1922 sowie Erweiterungsgebäuden bestehen, welches im Jahre 1986 vom HU bezogen wurde. Nach nunmehr 32-jährigem Betrieb sind die technischen und räumlichen Anforderungen für einen Laborbetrieb nicht mehr zeitgemäß abbildbar. Darauf begründet wird die Neuunterbringung in einem entsprechenden Neubau geplant.
Der Neubau prägt den Charakter des Billebogen-Quartiers
Die zukünftige Identität der Billehalbinsel konstituiert sich aus ihrem zu Promenaden entwickelten Ufersaum und aus einer starken Mitte als Abfolge aus Stadtplätzen, Hauptstraßen und dem markanten Schulbau im zentralen Park. Der Laborneubau wird wesentlich den Charakter dieser Mitte und die Wirkung ihrer Räume bestimmen. Er wird Auftakt des Quartiers sein und weit darüber hinaus einen Orientierungspunkt im Hamburger Osten bilden. So besteht die Herausforderung für die baukörperliche und gestalterische Ausformulierung des Neubaus in der Entwicklung eines starken, einprägsamen Charakters und gleichzeitig in einer angemessen Reaktion auf die sehr verschiedenen Bedingungen der vier angrenzenden Stadträume.
Vier markante städtebauliche Antworten bilden eine Gestalt - Der Entwurf von Rohdecan Architekten
Am neuen Stadteingang erhebt sich der Neubau als markanter Turm. Seine aus der Funktion entwickelte Fassung erinnert gerne an die Gesten des historischen Expressio-nismus und dessen Hang zur Exotik. Große, tiefe Eingangsportale verflechten das Haus mit dem Platz und erzeugen einen großstädtischen Auftritt. Vom Turm aus stuft sich das Gebäude entlang der Großmannstraße sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe ab. Die auskragenden Kaffgesimse verdichten sich in der Staffelung zu einer expressi-ven Textur die sich dem breiten Bewegungsraum der Hauptverkehrsstraße nicht ver-schließt, ihn nicht weiter kanalisiert, sondern ihm Tiefe und räumlichen Halt verleiht. Die statische Fassade wird hier zu einem bewegten Bild.
Ganz anders die Seite am Bullenhuser Damm. Hier tritt die innere Struktur des Hauses nach außen und formt eine repetitive, vielgliedrige Netzstruktur aus Patios und Brü-cken. Sie verflicht sich mit den umliegenden Straßenräumen und ist sowohl Reminis-zenz an die überkommene Raumstruktur der alten Verladehöfe als auch Brücken-schlag zu den avisierten Hofstrukturen des neuen Stadtteils. Die Parkseite indes formt mit ruhiger Raumkante moderater Höhe den neuen zentralen Park und überlässt der historischen Schule und dem gewachsenen Großgrün hier den Auftritt. Gleichwohl bildet das liegende Pendant zum aufstrebenden Turm im Westen hier eine zweite Ad-resse mit Fahrradräumen zum Park, von der sowohl der innere Hauptweg als auch das Sportcenter am Park direkt erreicht werden können.
Als Orientierung für einen nachhaltigen Laborneubau dienen die BNB-gold Standards, die mit dem gewählten Konzept umgesetzt werden können. Tragkonstruktion und Fassaden des nördlichen ‚Bürokamms‘ werden in Holz ausgeführt. Dadurch ist ein hoher Vorfertigungsgrad für eine schnelle Errichtung vor Ort möglich.
Das Gebäude wird aktuell im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) von der Sprinkenhof GmbH im Mieter-Vermieter-Modell geplant.