Sanierung Deichtorhalle SüdDeichtorhallen
DenkmalschutzProjektstatus: AktuellGröße: 6.914 m² BGFNutzer: Deichtorhallen Hamburg GmbH

Sanierung der ehemaligen Markthallen für internationale Kunst und Fotografie

Die Deichtorhallen Hamburg zählen zu den großen Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst und Fotografie in Europa. Die beiden historischen Hallen mit ihrer offenen Stahlglasarchitektur wurden zwischen 1911 und 1914 auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Bahnhofs, des Hamburger Gegenstücks zum Hamburger Bahnhof in Berlin, als Markthallen errichtet. 
Resultierend aus der im ersten Halbjahr 2017 erstellten Bestandsaufnahme zum baulichen Zustand der über 100 Jahre alten, denkmalgeschützten und ursprünglich als offene Markthallen konzeptionierten Deichtorhallen einschließlich Tiefgarage und großflächigen Außenanlagen ist eine umfangreiche Sanierung des gesamten Ensembles erforderlich. Das denkmalgeschützte Gebäude verfügt über eine Brutto-Grundfläche von 6914 m² (ohne Tiefgarage).

 

Zweigeschossige Nutzung - historische Zugänge werden wieder geöffnet    

Das gewünschte Raumprogramm erfordert eine zweigeschossige Nutzung aller Eckräume sowie der Kabinette. Auf der Westseite erhält die Sammlung Gundlach eigene separate Räume, auf der Ostseite entstehen Büroräume für die interne Verwaltung. Neben der historischen Halle sind nun große Wandflächen in zwei Wandhöhen für den Innenraum raumprägend. Für die Ausstellungshalle wird dadurch eine hohe Konzentration auf den
ruhigen Innenraum erreicht. 

Die historischen Zugänge zur Halle Süd werden wieder geöffnet und die Eingänge reaktiviert. Diese sind Teil der historischen Struktur der Hallenarchitektur und werden im Zuge der Neuplanung und aus denkmalpflegerischer Sicht weiter in die Nutzung integriert. Aufgrund der gewünschten intensiven Nutzung des Obergeschosses ist eine Neustrukturierung der vertikalen Erschießung der Halle erforderlich. Entlang der Ost- und der Westseite sind Erschließungsschienen geplant, die jeweils in zwei Treppenräume mit geradeläufigen Treppen unterteilt sind.


Reduktion in der Gestaltung

Entsprechend dem gestalterischen Leitbild folgt das Farb- und Materialkonzept der Idee der Reduktion. Auf den Flächen der Wände, Decken und des Dachs ist weiß die vorherrschende Farbgebung. Der Boden orientiert sich am Grauwert der Nordhalle. Die Stahltragswerkteile als lineare Elemente sind in einem mittleren Grauton (analog Bestand) gefasst. Dieser Grauwert wird auf alle weiteren Stahlbauteile im Innenbereich übertragen (innere Giebelverglasung, innere Verglasungsbene der Außenwandfenster, Stahl-Glas-Türen und –Türelemente, Handläufe). Die Stahl-Glas-Elemente in der Außenwand werden wie im Bestand anthrazit und schlagen damit eine Brücke zur dunkel gefassten Außenverglasung. Die Außenwände werden auf der Innenseite feinkörnig verputzt. Die neuen eingestellten Innenwände sind dagegen sehr glatt gehalten. Dadurch wird subtil zwischen eigentlicher Altbausubstanz und neuem Ausbau unterschieden.